Rückblicke
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die ersten Tramwaywagen waren naturgemäß nach den Vorbildern im Pferdekutschenbau entstanden. Ein wichtiges Baumerkmal war aber schon zu dieser Zeit – insbesonders, da doch das Rauchen in den Wagen erlaubt war – die Entlüftung der Fahrzeuge über die Dachregion. Dabei bildete sich ein spezielle Bauart, die auch im elektrischen Straßenbahnbetrieb beibehalten wurde: Das „Laternendach“.
Alle neu gebauten Trieb- und Beiwagen – wenn man vom Versuchs-Außenseiter C2 451 absieht – hatten daher auch diese praktische und effektive Wagenlüftung. Bei den Triebwagen wurde dieser Brauch bis 1912 (Type K) und bei den Beiwagen bis 1915 (Type m) beibehalten. Diese Fahrzeuge bekamen schon das „moderne“ Tonnendach mit Lüftungsklappen über den Fenstern.
Während dieser Zeit entstanden auch so imposante Wagenreihen wie etwa die Type G mit 520 Fahrzeugen und die 50 großen T-Triebwagen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lichteten sich die Reihen der alten „Laternendachler“ bedingt durch die neu entstandenen Wagenserien allmählich, aber erst in den 1960er Jahren gab es dann den endgültigen Kahlschlag bei diesen zweckmäßigen und beliebten Fahrzeugen.
Nachdem die Type G3 schon am 15. Juni 1966 ausgeschieden worden war, gab es dann im Jahr 1967 das ultimative „Aus“ für die restlichen Triebwagen mit Laternendach.
Nach dem letzten Einsatz der Typen G2 und H1 am 17. März 1967 auf der Linie 106 wurden am 20. April die G2 2044 und 2051 zu Hilfswagen Type GL umgewidmet, um dann mit der Skartierung vom 26. Juni 1967 einen Schlußstrich unter dieses Altwagenkapitel im Personenverkehr zu ziehen. Dabei wurden drei G2 zu GL-Hilfswagen und weitere drei G2 und sechs H1 wurden skartiert.
Daß bei dieser Skartierung nicht nur die letzten Laternendächer aus dem Personenverkehr verschwanden, sondern auch die letzten G4-Triebwagen und k3-Beiwagen – sie hatten zwar Tonnendächer, aber auch keine Schienenbremsen – sei hier ebenso gebührend erwähnt.
Nach dieser Kassierung verkehrten im Personenverkehr der Wiener Straßenbahn ausschließlich Wagen mit Tonnendächern, wobei nur mehr die Fahrzeugtypen N (Stadtbahnwagen der Linie 60) und die Type Z („Amerikaner“) keine Schienenbremsen hatten.