Rückblicke
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Im Anschluß an den ersten Gelenkwagen Österreichs, den D 4301, wollte man diese Fahrzeugtype weiter bauen. Ursprünglich sollten damals alle 76 noch vorhandenen n1-Stadtbahnbeiwagen zu Gelenkwagen umgebaut werden (Nummern 4302 – 4339), aber es kam dann doch etwas anders: Eine Nachbauserie von nur 15 Wagen – allerdings mit einem etwas längeren Mittelteil und einer dritten Hecktüre – bekam die Typenbezeichnung „D1“ und die Betriebsnummern 4302 – 4316.
Wie der Prototyp D 4301 sollten auch die D1 mit c3 -Beiwagen verkehren, aber sie wurden ab 1960 am Bahnhof Währing auf den Linien 9, 42 und E2 ausschließlich im Solobetrieb, hauptsächlich jedoch auf der Linie 41 eingesetzt. Nur bei einer eher unüberlegten Aktion im Jahr 1962, bei der man den Einsatz der D1-Gelenkwagen mit c3-Beiwagen im Bereich des Bahnhofes Floridsdorf vorsah und gleich das gesamte Bahnhofspersonal auf diese Zugsgarnituren einschulte, fuhren die D1 tatsächlich mit c3-Beiwagen – allerdings nur im Schulungsbetrieb, denn die D1 verblieben dann doch in Währing.
Als ich im Jahr 1965 mit meinen Eltern in eine Wohnung in der Gersthofer Straße zog, wurden die D1 auf der vor unseren Fenstern fahrenden Straßenbahnlinie 41 zu meinen täglichen Begleitern.
Die eigentlich schwerfälligen, aber trotzdem „schnellen“ D1, die ja für gerade Strecken konzipiert waren, hatten auf der Linie 41 bei jeder Fahrt am Aumannplatz einen recht engen S-Bogen zu bewältigen, für den die Fahreigenschaften der D1-Wagen nicht wirklich optimal ausgelegt waren.
Obwohl die Linie 41 immer in die untere Schleife am Schottentor fuhr, war es im Sommer 1974 eine große Ausnahme, daß wegen Bauarbeiten für die U-Bahn-Linie U2 alle Linien zum Schottentor über die obere Schleife fahren mußten. Somit waren auch die D1 für kurze Zeit auf diesem Streckenabschnitt vertreten.
Von dieser interessanten Fahrzeugtype der Wiener Straßenbahn ist kein Exemplar mehr vorhanden, obwohl der Triebwagen 4310 lange Zeit in der Zentralwerkstätte auf einen Umbau in ein „Tramway-Kaffeehaus“ wartete. Aber wie so oft konnte diese Privatinitiative aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden.
Die Umbaudaten:
n1 5704 + n1 5726 = D1 4302, n1 5736 + n1 5724 = D1 4303
n1 5817 + n1 5748 = D1 4304, n1 5720 + n1 5749 = D1 4305
n1 5740 + n1 5771 = D1 4306, n1 5715 + n1 5765 = D1 4307
n1 5708 + n1 5718 = D1 4308, n1 5734 + n1 5735 = D1 4309
n1 5763 + n1 5819 = D1 4310, n1 5721 + n1 5738 = D1 4311
n1 5750 + n1 5761 = D1 4312, n1 5743 + n1 5760 = D1 4313
n1 5706 + n1 5709 = D1 4314, n1 5703 + n1 5739 = D1 4315
n1 5716 + n1 5719 = D1 4316