Rückblicke
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
St. Pölten, die Hauptstadt Niederösterreichs, liegt etwa 60 Kilometer westlich von Wien. Die dortige Straßenbahn wurde hauptsächlich wegen der an der Strecke liegenden Industriebetriebe gebaut, weniger wegen des Personenverkehrs. Trotzdem entwickelte sich der Personenverkehr recht gut, sodaß man zu den drei Ursprungstriebwagen und dem Beiwagen 11 noch einen Postpakettriebwagen (4) und einen weiteren „großen“ Triebwagen (5) beschaffte. Aus dem Postpakettreibwagen 4 wurde ein Beiwagen, einen weiteren Beiwagen beschaffte man aus Wien einen ehemaligen Pferdetramwaywagen (Nr. 12)! Ein weiterer Beiwagen kam sogar aus Bremen (Nr. 13) Für den Güterverkehr standen ursprünglich zwei Lokomotiven zur Verfügung, denen im Jahr 1929 eine dritte folgte. Diese Lok 3 hatte bereits Vakuumbremse für den Wagenzug.
Nun kam der kleine Betrieb mit seinen Fahrzeugen bis 1963 aus. Um beim Ausfall des 5ers einen weiteren „großen“ Wagen zur Verfügung zu haben, entschied man sich für einen ehemaligen Wiener Stadtbahnwagen, der übrigens auch mit der Nennspannung 700-750 Volt fuhr. Jetzt war man bis 1974 auf der sicheren Seite, aber nun zeigte sich an den alten Fahrzeugen, daß sie eben schon sehr abgenützt waren. Nun versuchte man wieder in Wien, neue Fahrzeuge zu bekommen. Die Wahl fiel auf die Type T1, die unkompliziert waren und einigermaßen formschön wirkten.
Im November 1974 wurden die Wagen 404 und 407 in St. Pölten abgeladen und der 404 wurde kurz darauf für die St. Pöltner Verhältnisse umgebaut. 407 und der nach der Einstellung eingetroffene Wagen 408 wurden nicht mehr umgebaut.
In dieser „Erneuerungsphase“ wurde auch bei „ELIN“ in Weiz eine weitere Lokomotive beschafft, die allerdings nie in Betrieb genommen wurde.
Leider war der Wagen 404, der in St. Pölten die Nummer 7 bekam, nur sechs Monate in Betrieb, da die St. Pöltner Straßenbahn am 10. Februar 1976 wegen einer nicht bezahlten Stromrechnung von etwa 30.000,- Schilling (ca. 2.200 Euro) eingestellt werden mußte.