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Rückblicke
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die Salzburger Stadtbahn
In der Stadt Salzburg gab es zwei schienengebundene Verkehrsmittel: Die Südstrecke der Lokalbahn vom Salzburger Hauptbahnhof ins bayrische Berchtesgaden (die sogar bis zum Königssee fuhr) mit einer Abzweigung nach Parsch zur Talstation der Gaisberg-Zahnradbahn sowie die Nordstrecke nach Lamprechtshausen. Diese Bahn wurde wegen der Lackierung ihrer Fahrzeuge „Rote Elektrische“ genannt.
Das zweite war eine richtige Straßenbahn, die vom Hauptbahnhof vorerst gemeinsam mit der „Roten Elektrischen“ fuhr. Erst ab der Haltestelle „Fünfhaus“ hatte die „Salzburger Stadtbahn“ eine eigene Trasse über den Mirabellplatz, das „Platzl“, die Staatsbrücke und die Innenstadt zum Ludwig-Viktor-Platz (Alter Markt). Von dort ging es durch den Tunnel unter dem Mönchsberg („Neutortunnel“) zur Endstation Maxglan / Riedenburg.
Die nach ihrer Lackierung (weiß / gelb) von der Bevölkerung „Gelbe Elektrische“ oder auch scherzhaft als „Rasende Eierspeis“ bezeichnete Salzburger Stadtbahn wurde am 4. Mai 1909 feierlich eröffnet. Bis zu ihrer Fertigstellung sollten aber noch sieben Jahre vergehen, denn die letzte Teilstrecke nach Riedenburg wurde erst am 22. Februar 1916 eröffnet.
Insgesamt wurden elf Motorwagen (1 – 11) von MAN und der Grazer Waggonfabrik angeschafft (Baujahre 1909 bis 1926) und es gab fünf Beiwagen (101 – 105), die 1919 bei der Simmeringer Waggonfabrik bestellt wurden. In Betrieb gingen die Beiwagen ab Mai 1920.
Die „Gelbe Elektrische“ wurde am 9. November 1940 eingestellt, sie wurde durch den heute noch existierenden Obus ersetzt.