Rückblicke
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die Stadt Salzburg hatte mit der ab 1886 eröffneten, dampfbetriebenen Lokalbahn von Salzburg-Staatsbahnhof (Hauptbahnhof) in südlicher Richtung nach Drachenloch (nahe der Staatsgrenze zu Bayern) mit einer Abzweigung nach Parsch ein Verkehrsmittel, das nicht nur dem Personenverkehr, sondern auch dem Güterverkehr diente. Diese südliche Lokalbahnstrecke wurde im Jahr 1909 elektrifiziert und bis Berchtesgaden (Bayern) verlängert. Die Bahn wurde sowohl von der „Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Gesellschaft“ (SETG) als auch von der königlich Bayrischen Staatsbahn (K.Bay.Sts.B) gemeinsam betrieben. Im Jahr 1938 wurde der bayrische Teil der Bahn eingestellt und abgetragen, wodurch auch die österreichische Strecke beeinträchtigt war. Da diese, hauptsächlich im Straßenniveau befindliche Strecke nach dem Zweiten Weltkrieg aber nicht neu trassiert und damit modernisiert werden konnte, wurde sie im Oktober 1953 eingestellt.
Aber auch nach Norden wurde eine dampfbetriebene Lokalbahnstrecke vom Staatsbahnhof nach Lamprechtshausen gebaut und 1896 eröffnet. Auf dieser „nördlichen“ Lokalbahnstrecke konnte man nach dem Beginn der Elektrifizierungsarbeiten im Jahr 1923 und der abschnittsweisen Umstellung aber erst im Jahr 1950 durchgehend elektrisch bis Lamprechtshausen fahren. Diese Lokalbahnstrecke ist heute ein hochmodernes Nahverkehrsmittel für den Personen- und Güterverkehr in der Region nördlich der Stadt Salzburg, nicht zuletzt durch die im Jahr 1994 erfolgte Übernahme der Lokalbahn Bürmoos-Trimmelkam.
Pferdetramway
Die erste Pferdetramway Salzburgs hatte ab Oktober 1887 nur ein kurzes Leben von knapp drei Monaten. Sie war als „Verstärkung“ für die SETG-Lokalbahnzüge vom Staatsbahnhof zum Bazar gedacht, die Stadtgemeinde Salzburg wollte aber auch eine Erschließung der Innenstadt. Nach langem Tauziehen zwischen Stadtgemeinde und SETG wurde dann ab 1892 eine „neue“ Pferdetramwaystrecke in Betrieb genommen, in die nun auch die Innenstadt einbezogen war. Der Staatsbahnhof und die Gaisbergbahn-Talstation Parsch wurden über eine Gemeinschaftsstrecke mit der Lokalbahn erreicht. Aber auch diese Pferdetramway konnte nicht lange bestehen, da sie im Jahr 1908 zugunsten einer elektrischen Straßenbahn abgetragen wurde. Alle Pferdetramwaywagen (Baujahr 1884, Grazer Waggonfabrik), wurden der Brünner Lokalbahn 1886 abgekauft, sie waren auch für Dampfbetrieb geeignet. Sie hatten die Betriebsnummern: 9, 10, 13, 14, und Salonwagen 25. Zwei Wagen wurden 1892 von der Grazer Waggonfabrik ohne Betriebsnummern noch für die Linie nach Parsch beschafft.
Alle Wagen wurden 1909 ausgeschieden.