Rückblicke
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Meine große Vorliebe galt von jeher der „Badner Bahn“. In deren Nähe war ich aufgewachsen und in jungen Jahren beobachtete ich stets die Vorgänge in der Remise Wolfganggasse. So etwas prägt!
Nun hatte ich das Schicksal schon vor einiger Zeit mit jeweils einer Fahrt des Straßenbahntriebwagens M1 4151 (im Jahr 1999) und des „alten“ Stadtbahnzuges N 2714 – n1 5814 – n1 5786 (im Jahr 1994) auf der Lokalbahnstrecke nach Baden „herausgefordert“.
Das technische Problem dabei war a) die hohe Fahrleitungs-Nennspannung von 850 Volt und b) die unterschiedlichen Rad-/Schiene-Kriterien zwischen Straßenbahn und Lokalbahn.
Als weitere Folge meiner „Badner-Bahn-Versuchsfahrten“ hatte ich mir allerdings etwas Besonderes ausgedacht: Die Fahrt mit dem „neuen“ Museums-Stadtbahnzug N1 2872 – n2 5993 – N1 2992 von der Remise Wolfganggasse nach Baden-Josefsplatz!
Da die Wiener Lokalbahnen – wie schon erwähnt – mit einer Betriebsspannung von 850 Volt fahren (bis zu 1000 Volt Spannungsspitzen!) und ich den technisch und optisch hervorragend restaurierten Stadtbahnzug nicht gefährden wollte, stellte ich den bereits zur Ausscheidung vorgesehenen N1 2916 einige Wochen vor der Fahrt auf ein unbenütztes Gleis nach Vösendorf-Siebenhirten, da die Fahrleitungsspannung wegen des daneben befindlichen Unterwerkes dort sehr hoch war.
Bei der thermischen Überprüfung der „gefährdeten“ Teile nach einigen Stunden war es klar, daß die hohe Spannung dem Stadtbahn-Museumszug nichts anhaben konnte – die Fahrt konnte also stattfinden!
Der Stadtbahnzug mußte in der Nacht vor der Sonderfahrt vom Museum Erdberg zur WLB-Remise überstellt werden, um dann am 7. Juli 1996 die Sonderfahrt nach Baden durchführen zu können. Insgesamt ist zu sagen, daß sich der Stadtbahnzug so verhielt, als ob er schon immer auf der Badner Bahn zuhause gewesen wäre!
Während des Aufenthaltes in Baden wurde der Zug in die Remise Leesdorf geführt, wo dann nach den Wünschen der Fahrtteilnehmer aufwendige Verschubfahrten durchgeführt werden mußten, um Fotos zu ermöglichen, die mehrere Stadbahnzüge in der WLB-Remise Leesdorf vortäuschten.
Die Heimfahrt nach Wien erfolgte genauso störungsfrei und für die Fahrtteilnehmer wunderschön wie die Hinfahrt und am Ziel, der Remise Wolfganggasse, waren alle sehr zufrieden!
In der darauf folgenden Nacht wurde der Stadtbahnzug wieder in das Straßenbahnmuseum überstellt und damit hatte eine technisch einmalige Fahrt zur Freude aller Beteiligten ihr Ende gefunden.