Rückblicke
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Die Geschichte der Straßenbahnen in Text und Bild
Mit dem Einmarsch der Deutschen Truppen am 13. März 1938 erfolgte die Besetzung und spätere Einverleibung Österreichs in das Deutsche Reich. Vieles wurde für die Menschen, aber auch für die Wiener Straßenbahn anders.
Die erste einschneidende Änderung war die Angleichung an die „Deutsche Straßenverkehrsordnung“ und damit die Umstellung auf Rechtsverkehr in Ostösterreich. Aus diesem Grund mußten die Straßenbahn-Triebwagen auch Fahrtrichtungsanzeiger bekommen. Im Sommer 1939 bekamen die Beiwagen Liniensignaltafeln in den bisherigen Laternen für das Zugschluß-Signal.
Es war auch geplant, alle Wagenkupplungen mit losen Teilen auf automatische Kupplungen umzustellen; diese Vorgabe blieb in Wien bis auf wenige Versuche allerdings nur ein Wunsch.
Die große Veränderung begann aber mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939, da es ab nun immer wieder Engpässe bei den Ersatzteilen und auch Personalschwierigkeiten gab, da viele Straßenbahner zum Kriegsdienst eingezogen wurden.
Im Jahr 1942 mußte die bisherige Firma „Gemeinde Wien- städtische Straßenbahnen“ ihre Bezeichnung auf „Wiener Verkehrsbetriebe“ ändern.
Natürlich fehlten für die Herstellung von neuen Fahrzeugen Geld und auch Rohmaterialien.
Neben den 30 zugeteilten „Kriegsstraßenbahnwagen“, welche in Wien die Typenbezeichnung „A“ erhielten, wurde in diesen Zeiten nur eine eigene Triebwagentype erzeugt.
Nach dem im Jahr 1941 erfolgten Aufbau des G-Triebwagens 483 mit einem neuen Wagenkasten – der Wagen wurde daraufhin zum „Musterwagen“ 463 – stellte man ab 1944 auf 32 alten Fahrgestellen der Type G neue Triebwagen der Type „G4“ her. Diese G4 hatten allerdings keine Ähnlichkeit mit dem Musterwagen 463!
Die restlichen G4-Triebwagen (333-350) wurden erst nach Kriegsende – im Jahr 1948 – hergestellt.
Nach dem „Reichsleistungsgesetz“ mußte die Wiener Straßenbahn Fahrzeuge nach Kattowitz, Graz und Düsseldorf abgeben, dafür kamen Wagen aus Amsterdam und Den Haag nach Wien!
Ab 1943 wurden auch Frauen für den Arbeitsdienst verpflichtet, sodaß damit wieder Schaffnerinnen auf der Straßenbahn Dienst machten.
Nach dem zerstörungsbedingten Ende des Wiener Straßenbahnverkehrs zu Kriegsende im April 1945 begann gleich wieder der Wiederaufbau, sodaß schon wenige Tage nachher wieder ein provisorischer Betrieb stattfinden konnte.